mister-alaska
  Fragen und Antworten
 
Oft  gestellte  Fragen  und  meine  Antworten ...

1.  Wann  fing  ich  mit  dem  Kältetraining  an ?

Als  ich  so  ca.  13  Jahre  alt  war, trug  ich  einfach  auch  im  Herbst  kurze  Hosen  und  fühlte  mich  wohl  dabei.  Also  testete  ich  das  dann  auch  im  Winter  und  merkte, mir  macht  Kälte  nichts  aus.  Ein  Jahr  später  traute  ich  mich  auch, oben  ohne  rumzulaufen  und  von  da  an  trainierte  ich  jeden  Winter, bis  heute ...
Und  mein  Vater  sagte  immer  liebevoll :  Der  war  in  seinem  ersten  Leben  bestimmt  ein  Eisbär !

2.  Wie  kam  ich  zu  dem  Nick  MISTER  ALASKA ?

Im  Jahre  2001  flog  ich  im  Februar  für  etliche  Wochen  mal  wieder  nach  Alaska, um  die  wahre  Kälte  und  Polarlichter  zu  erleben.  Bis  real  - 40  Grad  C  bekam  ich  dort.  Die  Einheimischen  dachten, oh, einer  aus  Germany, der  ist  sicher  ein  Weichei.  Von  wegen, ich  trug  bis  - 30  Grad  kurze  Hosen  und  ging  noch  bei  - 20  Grad  oben  ohne  raus.  Das  hat  die  so  beeindruckt, dass  man  mich  TRUE  ALASKAN  bzw.  MISTER  ALASKA  nannte.  Das  übernahm  ich  dann  für  mich, weil's  mir  gut  gefiel ...

3.  Friere  ich  eigentlich  beim  Training ?

Ja, das  Frieren  kann  man  sich  nicht  abtrainieren, das  ist  eine  natürliche  Reaktion  des  Körpers  auf  Wärmeentzug.  Was  man  allerdings  trainieren  kann, ist  das  Aushalten  vom  Frieren.  So  schlimm  ist  es  gar  nicht !

4.  Wie  hält  man  das  aus ?

Um  das  auszuhalten  ist  eines  Grundvoraussetzung :  Ein  absolut  starker  und  eiserner  Willen !!  Fernerhin  eine  robuste  Gesundheit !

5.  Wie  fühlt  sich  das  an ?

Es  mag  verrückt  klingen, aber  für  mich  fühlt  sich  das  gut  an !  Jetzt  mag  man  ja  fragen, wie  kann  sich  Kälte  und  Frieren  gut  anfühlen ? 
Ich  stelle  mal  eine  Gegenfrage :  Wie  kann  sich  eine  stinkende, dreckige  und  hochtoxische  Zigarette  gut  anfühlen ?
Der  eine  mag  dies, der  andere  das, ich  mag  eben  die  KÄLTE !


6.  Welche  Gefahren  drohen  dabei ?

Die  Gefahren  teile  ich  in  zwei  Kategorien  ein, die  durch  die  minus  10  Grad  Celsius  Marke  ( bei  ordentlich  Wind )  getrennt  werden :

Alles  zwischen  0  und  - 10  Grad  C  ist, was  Erfrierungen  anbelangt, für  mich  ungefährlich.  Die  Gefahr  liegt  also  nur  darin, soweit  zu  unterkühlen, das  der  Kreislauf  kollabiert.  Doch  bevor  das  eintritt, kommen  deutliche  Warnzeichen, so  dass  ich  rechtzeitig  aufhören  kann  ( siehe  auch  Punkt  10 ).

Unter  - 10  Grad  C  wird  der  Windchill  problematisch, da  drohen  Erfrierungen  vor  dem  eigentlichen  Unterkühlen.  Man  muss  also  auf  die  Warnzeichen  der  Haut  achten  ( siehe  auch  Punkt  10 ). 


7.  Hatte  ich  schon  mal  Probleme ?

Durch  Kältetraining  habe  ich  noch  nie  eine  Erkältung  bekommen  oder  sonstige  Beschwerden, also  kein  Rheuma  etc.  Ich  hatte  mir  allerdings  schon  die  eine  oder  andere  Erfrierung  eingefangen, speziell  beim  Ausloten  der  Grenzen.  Aber  alles  ist  problemlos  abgeheilt.  Einmal  musste  ich  wegen  Kreislaufprobleme  abbrechen, aber  da  ich  ja  meine  Jacke  dabei  hatte, kein  Problem.

8.  Wie  bereitet  man  sich  auf  das  Kältetraining  vor ?

Man  muss  eine  gesunde  Lebensweise  haben.  Bei  mir  heisst  das, keinen  Alkohol, keine  Zigaretten, viel  Obst  und  Gemüse.  Und  dann  muss  man  das  langsam  aufbauen, also  bei  wenig  Frost  anfangen, dann  die  Zeiten  draussen  ausdehnen. Schließlich  bei  immer  tieferen  Temperaturen  und  dazu  immer  mehr  unbekleidet  rumlaufen.  Mit  den  Jahren  erreicht  man  dann  zunehmend  meinen  Level !

9.  Wie  erfolgt  das  Aufwärmen  danach ?

Ganz  wichtig  ist  hierbei - LANGSAM !!  In  den  Extremitäten  sammelt  sich  viel  eiskaltes  Blut, das  darf  unter  keinen  Umständen  zu  rasch  in  den  Kreislauf  gelangen.  Ich  ziehe  mir  also  meistens  die  dicke  Jacke  an  und  fange  an, schneller  zu  laufen.  Wird  mir  allmählich  wärmer, jogge  ich  auch  eine  Weile  und  später, wenn  die  klassische  Frierphase  wieder  einsetzt, wärme  ich  mich  im  Auto  bei  der  Heimfahrt  auf.
Würde  ich  mich  im  extrem  unterkühltem  Zustand  unter  eine  warme  Dusche  stellen  oder  in  einen  stark  beheizten  Raum  gehen, würde  vermutlich  mein  Kreislauf  kollabieren !


10. Wie  sieht  der  Grenzbereich  beim  Extremkältetraining  aus ?

Wie  der  Grenzbereich  aussieht, konnte  ich  auch  nur  dadurch  herausfinden, indem  ich  diesen  voll  ausgelotet  habe !
Nehmen  wir  erst  mal  die  klassische  Unterkühlung :
Beginne  ich  mit  dem  Kältetraining, friere  ich  zunächst  einmal.  Je  kälter  und  je  windiger  es  ist, umso  schneller  habe  ich  diese  Phase  überwunden.  Die  Gänsehaut  ebbt  ab.  Dann  rötet  sich  die  Haut  und  wird  taub, also  völlig  gefühllos.  Man  könnte  mich  mit  einem  Messer  schneiden, ich  täte  es  nicht  spüren.  Da  sich  die  Blutgefäße  zusammenziehen, empfindet  man  zunächst  einmal  Schmerzen, die  sind  aber  nicht  weiter  schlimm.  Wenn  das  Taubheitsgefühl  eintritt, sind  auch  alle  Schmerzen  bald  weg.  Nun  folgt  eine  ganze  Weile  nichts  mehr, der  Status  quo  bleibt  einfach  erhalten.  Wenn  ich  mich  bewege, halte  ich  es  deutlich  länger  aus, als  wenn  ich  nur  meditativ  auf  einer  Bank  sitze.  Aber  wie  auch  immer, mit  der  Zeit  folgt  dann  die  Phase  des  zwanghaften  Zitterns.  Das  lässt  sich  nicht  unterdrücken.  Klingt  das  Zittern  ab, muss  ich  aufpassen, denn  jetzt  fühlt  sich  die  Kälte  tatsächlich  wie  WÄRME  an.  Nun  könnte  man  einfach  so  weitermachen  und  der  Erfrierungstod  wäre  nach  einer  gewissen  Zeit  sicher.  Vorher  engt  sich  noch  das  Sehfeld  ein  und  man  fühlt  sich  irgendwie  schwerelos - an  diesem  Punkt  breche  ich  dann  immer  ab, das  geht  noch  gefahrlos.  Interessant  ist, dass  ich  jedes  Jahr  die  Minusgrade  und  Zeitspanne, die  nötig  sind, um  diesen  Punkt  zu  erreichen, ausdehnen  konnte !!
Wie  sieht  es  mit  den  Erfrierungen  aus ?
Das  erkennt  man  deutlich  an  der  Farbe  der  Haut.  Solange  diese  gerötet  ist, droht  keine  Gefahr.  Wird  die  Haut  blasser, muss  man  sie  genauer  beobachten.  Erst, wenn  sie  plötzlich  käseweiß  wird, muss  ich  sofort  abbrechen, denn  dann  wird  sie  nicht  mehr  durchblutet  und  Erfrierungen  sind  die  Folge.  In  diesem  Stadium  sind  das  nach  dem  Aufwärmen  Rötungen, die  von  selbst  wieder  abheilen.  In  der  Regel  sind  Knie  und  andere  exponierte  Stellen  die  ersten, wo  sich  das  andeutet.

Interessanterweise  hatte  ich  im  Februar  2012  folgendes  beobachtet :  Ich  war  bei  - 13  Grad  und  einem  Windchill  von  fast  - 40  Grad  mit  langer  Hose  aber  freiem  Oberkörper  auf  dem  Hoherodskopf  unterwegs.  Nach  nur  kaum  mehr  als  30  Minuten  musste  ich  wegen  Erfrierungsanzeichen  abbrechen.  Ich  trainierte  dann  bei  uns  im  Ort  die  Tage  weiter  und  erst  über  eine  Woche  später  war  ich  wieder  bei  - 13  Grad  und  einem  Windchill  von  fast  - 40  Grad  oben  auf  dem  Hoherodskopf.  Bei  diesem  zweiten  Training  oben  ohne, aber  mit  langer  Hose, schaffte  ich  nun  sage  und  schreibe  eineinhalb  Stunden, ehe  ich  abbrechen  musste !!!


11. Wie  sichere  ich  mich  ab ?

Bei  nur  wenig  Frost  gehe  ich  einfach  drauflos, ohne  Vorsichtsmaßnahmen.  Aber  bei  extremen  Minusgraden - so  ab  minus  10  Grad  Celsius - und  vor  allem  starkem  Wind, trage  ich  immer  eine  dicke  und  warme  Jacke  mit, sei  es  in  einer  Tasche  oder  um  die  Hüfte  gebunden, wenn  ich  lange  Hosen  anhabe  und  nur  oben  ohne  gehe.  Ein  Handy  dabeizuhaben  ist  Pflicht !

12. Muss  meine  Familie  Zuhause  frieren ?

Nein, natürlich  nicht.  Sie  können  so  warm  heizen, wie  sie  mögen.  In  meinen  privaten  Zimmern  heize  ich  allerdings  nur  so  viel, dass  es  nicht  schimmelt, ich  mag  es  halt  gerne  kühl !

13. Was  mache  ich  eigentlich  außerhalb  vom  Winter ?

Bei  uns  im  Ort  haben  wir  einen  symphatischen  REWE - Supermarkt.  Die  finden  es  total  klasse  was  ich  mache  und  ermöglichen  mir  jederzeit, ins  Tiefkühlhaus  zu  gehen.  Dort  herrschen  - 22  Grad C !  Das  geht  aber  nur  im  Frühling  oder  Herbst, im  Sommer  ist  durch  die  große  Temperaturdifferenz  die  Kreislaufbelastung  einfach  zu  groß.  Dicke  Jacke  und  kurze  Hosen, das  ginge  im  Sommer  noch  im  Tiefkühlhaus ...

14. Kann  man  das  nachmachen ?

Mein  Extremkältetraining  unter  KEINEN  UMSTÄNDEN !!  Lebensgefahr !!!  Aber  kurze  Hosen  bzw.  einen  Minirock  bei  bis  zu - 10  Grad  C  kann  jeder  ausprobieren, da  passiert  nix !

15. Haben  schon  andere  mitgemacht ?

Ja, zwei  Frauen  und  ein  Mann  aus  meinem  Bekanntenkreis  haben  das  mehrmals  mitgemacht.  Wir  waren  bei  - 6  Grad  C  und  eisigem  Wind  oben  auf  dem  Hoherodskopf  und  gingen  ca.  5  Stunden  Wandern.  War  für  die  Leute  da  oben  ein  toller  Anblick !  Keiner  von  meinen Bekannten  hat  sich  auch  nur  einen  Schnupfen  geholt.

16. Warum  mache  ich  überhaupt  Kältetraining ?

Ganz  einfach :  Weil  es  mir  viel  Spaß  macht !  Weil  ich  es  faszinierend  finde, was  mein  Körper  auszuhalten  vermag !  Weil  ich  stolz  darauf  bin, etwas  zu  können, was  die  allermeisten  Menschen  in  den  sicheren  Tod  führen  würde !!!

17. Wie  kalt  kann  die  Haut  werden ?

Die  Haut  kann  auf  jeden  Fall  unter  0  Grad  kalt  werden, sie  bekommt  aber  nicht  sofort  Frostschäden, weil  ja  kein  reines  Wasser  in  den  Zellen  ist.  Wie  kalt  sie  effektiv  wird, konnte  ich  leider  nie  messen.  Ich  weis  nur, das  bei  viel  Wind  und  ordentlich  Frost  z.B.  anfliegender  Schnee  auf  der  Haut  festfriert  und  nicht  mehr  abtaut  oder  abfällt.  Solange  die  Haut  darunter  aber  gerötet  ist, droht  keine  Gefahr.
Ich  besitze  nun  einen  Infrarot - Temperaturscanner  und  werde  den  diesen  Winter  mit  zum  Kältetraining  nehmen.  Ich  bin  selbst  neugierig, was  dabei  rauskommt, Ihr  werdet  es  hier  erfahren !
Bei  der  ersten  Kältewelle  im  Winter  2012 / 2013  habe  ich  mal  eine  erste  Messung  gemacht  und  hatte  eine  Hautoberflächentemperatur  von  - 5  Grad  Celsius.  Es  hatte  real  minus  10  Grad  und  ordentlich  Wind.  Wenn  es  mal  richtig  kalt  wird, denke  ich, lässt  sich  bestimmt  noch  ein  tieferer  Wert  messen ...


18. Weshalb  sind  immer  Handschuhe, Schal  und  Mütze  notwendig ?

Die  meiste  Wärme  verliert  der  Körper  über  den  Kopf.  Also  schütze  ich  den  grundsätzlich  mit  Schal  und  Mütze.  Da  beim  Auskühlen  die  Wärme  vorrangig  aus  den  Extremitäten  abgezogen  wird, müssen  Füsse  und  Hände  ebenfalls  gut  geschützt  sein !

19. Wo  kaufe  ich  mir  eigentlich  meine  Winterklamotten ?

Natürlich  im  Sommerschlußverkauf !!



 
 
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